… oder: Das Faulenzerbrot
Dank eines Tweets von Frau foolforfood, bin ich schon vor Wochen auf ein sehr leckeres Rezept aufmerksam geworden. Das “No-knead-bread” … wörtlich übersetzt etwa: das Nicht-Kneten-Brot. ;-). Zuhause habe ich das Brot inzwischen zwei Mal gebacken, einmal in seiner Originalversion (sehr sehr lecker!), einmal in einer leichten Abwandlung. Ich habe nun mal eine Vorliebe für Roggenbrote und so habe ich mir die Freiheit genommen, das Brot etwas meinem Geschmack anzupassen
Die Zutatenliste liest sich dann wie folgt:
- 300 g Weizenmehl Type 550
- 135 g Roggenvollkornmehl, sehr fein gemahlen
- 12 g Salz
- 1 g Trockenhefe (entspricht dem amerikanischen Maß von 1/4 Teaspoon)
- 350 ml zimmerwarmes Wasser (aus dem Wasserfilter)
Das Brot ist im Grunde super einfach zu backen – man muss sich lediglich daran gewöhnen, die Zeiten einzuhalten und mit einem sehr weichen Teig zu hantieren. Das Brot lebt von seiner geringen Hefemenge, den langen Standzeiten und dem Backen im Topf. Durch die Standzeiten und die geringe Hefemenge entwickelt sich ein feiner und köstlicher Geschmack, durch das Backen im Topf erhält es eine herrliche Kruste.
Am Vortag alle trockenen Zutaten mit einander vermischen, Wasser hinzugeben und mit einem Kochlöffel zu einem Teig rühren.
Mindestens 18 Stunden zugedeckt (unter Folie oder in einer Schüssel mit Deckel) bei Zimmertemperatur stehen lassen .
Nach dieser ersten Ruhezeit den Teig auf ein großes bemehltes Stück Backpapier geben (Achtung, Teig ist sehr weich und zieht ggf. Fäden), mit einer Teigkarte einmal von oben nach unten und von links nach rechts zusammenfalten (ein bisschen wie einen Brief). Dann das Papier darüber schlagen und den Teig 15 Minuten ruhen lassen.
Nun eine Schüssel oder ein Brotkörbchen mit Backpapier auslegen und den Teig für weitere 2 Stunden Gehzeit hineingeben.
Eine halbe Stunde vor Ende dieser Standzeit den Backofen bei Ober-/Unterhitze auf 250°C vorheizen und einen ofenfesten Kochtopf oder Bräter (mit Deckel) darin erhitzen.
Wenn das Brot backfertig ist, den Topf aus dem heißen Ofen nehmen, etwas Mehl auf dessen Boden streuen und den Teig schnell hineinkippen. Sollte der Teig sehr weich und mit komischen “Zipfeln” versehen sein – das macht nichts. Das hilft nur, eine wunderschöne, rustikale Kruste zu bilden.
Den Topf verschließen und schnell wieder in den heißen Ofen befördern. Das Brot wird zunächst 30 Minuten bei 250°C gebacken. Danach den Deckel abnehmen und das Brot weitere 15 Minuten backen. die Temperatur dazu auf auf 200°C reduzieren. Wie das Brot dann aus dem Ofen kommt, kann man im Video sehen:
Für einen ersten Happen unbedingt ein gutes Olivenöl vorhalten. Nur in Olivenöl gedippt ist das Brot ein Gedicht!
Gestern habe ich das Brot in Trudels Ofen gebacken – und wieder einmal habe ich gemerkt, dass 250°C nicht 250°C sind, zumindest dann nicht, wenn man der Ofenangabe traut. Nach einer halben Stunde – dann, wenn der Topfdeckel herunter kommt – war das Brot noch überhaupt nicht gebräunt. Bei mir ist die Kruste dann bereits ein dunkles Goldgelb. Um hier zum optimalen Ergebnis zu kommen, habe ich den Ofen nicht heruntergeschaltet und die Backzeit um insgesamt eine halbe Stunde verlängert.
Wie immer gilt: traue keiner Rezeptangabe, die Du nicht am eigenen Ofen überprüft hast.