Obwohl ich jetzt schon einige Jahre in der nördlichen Hälfte der Republik lebe, gibt es doch Dinge bei denen ich meine rheinländische Herkunft schlecht verleugnen kann. Eines dieser Dinge ist meine Vorliebe für Leberwurst in allen Aggregatzuständen. Früher am liebsten auf einem halben Brötchen. Mit viel Senf. Und einer Scheibe Schwarzbrot on top. Himmmmmmlisch. Chris kann dem nichts abgewinnen und viele Leser werden den Kopf schütteln – Rheinländer wissen wovon ich rede.
Heute in (S)Lowcarberzeiten fallen Brötchen und Schwarzbrot aus, aber auf LoGI-Brot schmeckt sie ebenso gut. Alternativ ist sie eine gute Begleitung für ein deftiges Omelette.
Das Beste an Leberwurst – man kann sie ganz leicht selber machen und so die Kontrolle über die Zutaten behalten.
Zutaten:
- 275g mageres Schweinefleisch (hier Minutensteaks)
- 1kg Schweinebauch mit Schwarte
- 400g Kalbsleber
- 1 Gemüsezwiebel
- 30g (entspricht ca. 1,5 EL) Salz
- 1 EL Majoran
- 1 EL weißer Pfeffer
- 1 TL Muskatnuss/Muskatblüte
- 1 TL gem. Ingwer
Zubereitung:
Zuerst das magere Schweinefleisch und den Schweinebauch eine Stunde lang in wenig Wasser kochen. Währenddessen die Zwiebel würfeln und in Schmalz oder einem EL Butter glasig dünsten.
Nach einer Stunde den Topf mit dem Fleisch vom Herd nehmen und die Leber für etwa eine Minute in das heiße Wasser geben und durchziehen lassen. Danach Leber und Fleisch aus dem Wasser nehmen (den Kochsud nicht weggießen!) den Schweinebauch entbeinen und alles in Stücke schneiden. Die Fleischstücke mit einem Teil der Zwiebeln durch die mittelfeine Scheibe des Fleischwolfes drehen. Wer keinen Fleischwolf hat, kann das Fleisch alternativ in der Küchenmaschine (Foodprocessor-Aufsatz) zerkleinern.
Nun die restliche Zwiebel sowie die Gewürze zur Fleischmasse geben. Zusätzlich ca 1/4l des Kochsuds zur Wurstmasse gegeben und alles gründlich miteinander vermischen.
Dann wird die Wurstmasse in sehr saubere, am besten ausgekochte Schraubgläser gefüllt. Die Gläser sollten maximal zu drei Vierteln gefüllt werden, da sonst beim Sterilisieren Fett und Fleischsaft überkochen können.
Ein Wort zu den Gläsern: Prinzipiell kann man jede Art Schraubglas verwenden, besonders eignen sich aber solche, die eine vollständig glatte Innenwand ohne Ausbuchtungen haben. Sie lassen sich restlos leeren und sehr gut säubern.
Um die Haltbarkeit zu verlängert, müssen die Gläser sterilisiert und die Wurst eingekocht werden. Am Besten funktioniert das in einem Einkochautomat. Wenn man so etwas nicht besitzt, kann man auch einen normalen Kochtopf zum Einkochen verwenden. Dazu die Gläser in einen großen Topf stellen, mit Wasser auffüllen (bis die Gläser kurz davor sind aufzuschwimmen) und das Wasser zum Kochen bringen. Ab dem Siedezeitpunkt 120 Minuten einkochen.
Wer sich gerne mit Etiketten austoben möchte, findet Vorlagen im Netz – z.B. hier. Man kann Etiketten entweder auf selbstklebende Bögen ausdrucken oder Normalpapier nutzen und die Schilder mit Milch auf die Gläser kleben.
In vielen Anleitungen zu Schnellkochtöpfen finden sich auf Anleitungen zum Einwecken. Bitte in diesem Fall unbedingt die Anleitung des jeweiligen Modells zurate ziehen, hier sind einige Regeln zu beachten!
Mein Schnellkochtopf-Experiment ist gescheitert: Ich habe dazu die Gläser auf den Boden des Schnellkochtopfs gestellt, die entsprechende Menge Wasser hinzugegeben (für mein 6,5l Modell sind das laut Anleitung 3/8 l) und den Deckel geschlossen. Nach dem Ankochen habe ich die Gläser gemäß Anleitung 25 Minuten auf höchster Kochstufe sterilisiert. Leider war die Flüssigkeitsmenge wohl nicht ausreichend. Nach der Kochzeit und dem laaaaaaaaangsamen Auskühlen lassen des Topfes, war selbiger trocken gefallen. Ein Glas war geplatzt, die Masse in den anderen war von innen am Glas angebrannt. Schade. Ein Fall für die Tonne.