So liest der Low-Carber die Label auf Nahrungsmitteln

Immer wieder erreicht uns die Frage, ob dieses oder jenes Lebensmittel low-carb sei. Zumindest bei Industrieware ist das in der Regel recht einfach herauszufinden: die Zutaten und Nährwerte finden sich in der Regel auf der Packung.

Dafür gibt es nämlich gewisse Kennzeichnungspflichten, an die die Hersteller sich halten müssen.

Der kurze (und vereinfachte) Exkurs vorweg: Kohlehydrate kommen in Nahrungsmitteln in verschiedenen Formen vor. Da wären zum einen die nicht verdaulichen Kohlehydrate, die kennt man auch unter dem Namen Ballaststoffe und sie werden vollständig wieder ausgeschieden. Dann sind am anderen Ende des Spektrums die einfachen Kohlehydrate, nämlich die Zucker. Die werden vom Low-Carber in der Regel vermieden, weil sie den Insulinspiegel zu schnell nach oben treiben. Dazwischen befinden sich noch die verdaulichen, aber komplexeren Kohlehydrate, die so oder so wirken. Das ist im Einzelfall verschieden. Die finden sich z.B. gerne in Hülsenfrüchten, darunter fallen aber u.a. wohl auch die Zuckeralkohole.

Zurück zum Label. Ich habe mir im Supermarkt mal die Kidneybohnen von drei verschiedenen Herstellern angeschaut.

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Wenn man die Packung rumdreht, findet man schnell das Kleingedruckte. Da wäre zunächst die Zutatenliste:

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Aha. Rote Bohnen, Wasser, Zucker, modifizierte Maisstärke, Rotweinessig.

Die Zutaten auf der Liste müssen nach Gewichtsanteil sortiert sein, d.h. in diesem Fall sind am meisten rote Bohnen drin, dann als zweites Wasser und direkt danach Zucker.

Zucker? Das geht die rote Lampe natürlich sofort an. Als Zutat findet man den in fast allem und für Low-Carber ist er erst mal nicht wirklich geeignet.

Auch die modifizierte Maisstärke macht mir etwas Sorgen. Stärke = Kohlehydrate.

Leider sagt die Zutatenliste oft nur generell aus, was drin ist. Genaue Mengenangaben bekommt man selten. Um etwas mehr zu erfahren, lese ich deshalb noch die Nährwertangaben:

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Wir Low-Carber wissen, dass eine Kalorie nicht gleich eine Kalorie ist. Trotzdem ist es hilfreich, die Angaben auf 100g normalisiert zu wissen. In diesem Fall 115 kcal auf 100 Gramm.

Mein persönlicher Blick wandert da aber fast immer zuerst wieder zur Zeile Kohlenhydrate und dort zur Unterkategorie davon Zucker.

Das sagt uns folgendes: pro 100g dieses Produktes beträgt die gesamte Menge der Kohlenhydrate – also Ballaststoffe + komplexe Kohlenhydrate + Zucker – 15,7 Gramm. Die Menge Zucker pro 100g ist immerhin 3,1g.

Schön auch, dass die Ballaststoffe noch mal separat ausgewiesen sind, das ist nicht immer so.

3,1g Zucker auf 100g, das ist mir persönlich bei Bohnen schon zu viel, das muss noch besser gehen.

Wozu denn überhaupt zusätzlicher Zucker mit in die Dose muss, erschließt sich mir nicht. Die Bohnen bringen von sich aus doch natürlicherweise eh schon etwas davon mit.

Nun gut, auf zum nächsten Produkt.

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Auch hier bekommt die Rückseite der Dose wieder meine volle Aufmerksamkeit:

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Bohnen, Wasser, Zucker, Salz, Festigungsmittel Calciumchlorid, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure.

Hmmm… also auch Zucker. Und dann noch Calciumchlorid und Ascorbinsäure. Google bzw. Wikipedia geben weitere Auskunft. Calciumchlorid wird als “Festigungsmittel, Geschmacksverstärker und Stabilisator eingesetzt” und Ascorbinsäure ist auch als Vitamin C bekannt und “wird vielen Lebensmittelprodukten als Konservierungsmittel beziehungsweise Umrötungshilfsmittel, z. B. bei der Herstellung von Brühwürsten” beigemischt. (Zitate: Wikipedia)

Ihr dürft selbst entscheiden, was ihr davon in eurer Nahrung haben möchtet.

Auch hier die Nährwerte:

B3

Weniger Ballaststoffe, weniger Eiweiß, dafür aber auch weniger Zucker. Statt 3,1g hier nur 2,5 auf 100g. Na immerhin.

Trotzdem wieder die Frage, was hier zusätzlicher Zucker zu suchen hat.

Auf zur dritten und letzten Dose.

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Die sieht auf den ersten Blick weniger werbig aus, das Grafikdesign ist nicht so slick, wie bei den beiden vorherigen Produkten und auch die Zutatenliste ist auf den ersten Blick besser versteckt. Ich habe sie trotzdem gefunden:

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Na geht doch! Bohnen, Wasser, Salz, Ascorbinsäure. Kein zusätzlicher Zucker. Die Menge an Schweinkram hält sich erfreulich in Grenzen und das spiegelt sich dann auch in den Nährwerten wieder:

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1,9 Gramm Zucker. Und das ist der, der natürlicherweise in den Bohnen vorkommt. Mein Gewinner!

Da die Nährwerttabelle bei diesem Produkt auf Englisch ist, hier die wichtigsten Begriffe in der Übersetzung:

Protein = Eiweiß
Carbohydrates = Kohlehydrate
Fibres = Ballaststoffe
Sugar = Zucker
Fat = Fett

Das Fazit: wenn man weiß, wonach man schauen muss, ist das Lesen des Packungslabels ziemlich einfach. Und falls in den Zutaten mal etwas unbekanntes steht, helfen Google, Bing und Wikipedia weiter.

PS: hier noch ein Schmankerl aus der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV): wenn die größte Einzelfläche der Verpackung kleiner als 10 Quadratzentimeter ist, darf das Label komplett entfallen. Wer mehr z.B. darüber lernen möchte, was genau wie auf den Label aufgeführt werden muss, der darf diese Verordnung gerne auch mal hier nachlesen (LMKV, Verordnung über die Kennzeichnung von Lebensmitteln bzw. LebensmittelKennzeichnungsverordnung).

Kräuterjunkies

Gewürze und Kräuter

Moin, Chris hier. Ja, wir geben es zu, wir lieben Kräuter und Gewürze. So ziemlich alles, was wir backen, kochen, oder sonst wie zubereiten, bekommt etwas ab. Entweder die ganz frischen Kräuter aus dem eigenen Garten oder eben die getrockneten Varianten. Und am liebsten ausgiebige Mischungen davon.

Und das meiste davon geht bei uns durch den Mörser. Früher dachte ich, das wäre Humbug. Mittlerweile weiß ich, dass frisch im Mörser zerstampfte und zerriebene Gewürze und Kräuter den Geschmack potenzieren, wie nichts anderes. Besonders schön demonstriert das hier Jamie Oliver im Video (Englisch)

Kurz: zur Standardausstattung jeder Küche sollte neben ein paar guten Messern auch ein ordentlicher Mörser gehören (zum Beispiel der hier*). Und zwar nicht nur zur Dekoration, sondern zum ausgiebigen Gebrauch. Das Geschmackserlebnis, das sich daraus ergibt, ist unbeschreiblich!

Alle paar Wochen machen wir deshalb einen Abstecher in unseren Lieblingsgewürzladen und greifen ordentlich zu, um unsere schwindenden Vorräte mal wieder aufzufüllen. So auch heute. Und das haben wir mitgebracht:

Kreuzkümmel: ganz wichtig für alles, was ins Marokkanisch-Afrikanische geht. Besonders gerne auf Gemüse und als Bestandteil unserer regelmäßigen Tajines. Auch ein simples Ofengemüse ist mit Kreuzkümmel einfach leckerer.

Arrabiata: Moni mag’s gern scharf. Geht auf alles, nicht nur auf Spaghetti.

Macis (Muskatblüte): Wie Muskatnuss, nur milder und feiner. Zum Beispiel zu Eiergerichten und allem, wo sonst Muskatnuss dran kommt. Kaufen wir ungemahlen und schicken es dann frisch durch unseren Mörser.

Chillies in Flocken: Hatte ich schon erwähnt, dass Moni es gerne scharf mag?

Korianderkörner: Tajine, Fleischgerichte, für maximalen Geschmack immer frisch gemörsert.

Salatkräuter: an der Mischung hat sich Moni schon etwas sattgegessen, ist aber bei mir immer angesagt, und zwar nicht zwingend an Salat, sondern unter anderem an mein morgendliches Omelette.

Harissa: Scharf. Moni.

Sumak: fruchtig, gemahlen, passt z.B. an türkische, arabische, kurdische und persische Gerichte.

Beim nächsten Einkauf werden es dann vermutlich wieder: Ras el-Hanout, Anis, Pfeffer in mindestens 3 Variationen, Paprika, Tomatenflocken, Pimentkörner (ganz), …

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