Chris und ich lieben ein gutes Brot – und bevor wir uns entschieden haben, auf eine kohlehyhdratreduziert Ernährung umzusteigen, brummte bei uns einmal wöchentlich die Getreidemühle, wenn wir den Wochenvorrat an Sauerteigbrot gebacken haben.
Auf kerniges Brot zu verzichten, gehörte zu den Dingen, die uns bei der Ernährungsumstellung wirklich schwer gefallen sind. Wir haben reichlich Low Carb Brote ausprobiert – und egal, wie sehr sie gepriesen wurden, wie ein wirkliches Brot haben sie sich alle nicht angefühlt. Und nur für die Backeigenschaften separat Gluten zuzufügen, war für uns keine Option. Keiner von uns leidet an Zöliakie, trotzdem hatten und haben wir beide den Eindruck, dass uns der Verzicht auf Gluten gut tut. Wahrscheinlich ist es ein rein subjektiver Eindruck, aber was soll’s.
Irgendwann stolperte ich dann über das “lebensverändernde Brot” oder im Original das “life-changing loaf of bread” vom Blog „my new roots“. Dieses völlig mehlfreie Brot sah für mich Vollkornbrotliebhaberin (meine niederrheinische Herkunft lässt sich an der Stelle nicht verleugnen) tatsächlich sehr verlockend aus. Ein erster Test hat uns beide überzeugt. Das Brot ist kernig, vollkornig und schmeckt mit Wurst, einer Scheibe Gruyere oder Frischkäse mit Tomaten einfach köstlich (und erst mit Leberwurst … hmmmmm).
Wir haben die Menge auf unsere Kastenform angepasst und ein Bisschen mit den Zutaten herumgespielt. Bei denen hat man in gewissem Rahmen ohnehin Freiheiten – Sonnenblumenkerne könnte man auch durch Kürbiskerne ersetzen, wer keine Walnüsse mag, nimmt gehackte Mandeln und manchmal wandert bei uns einfach das hinein, was Nuss- und Körnervorrat gerade hergeben. Uns war vor allem wichtig, dass es nicht nur glutenfrei sondern auch Low Carb ist, weshalb wir die ursprünglich vorgesehenen Haferflocken durch Sojaflocken ersetzt haben. Wem die Menge an Kohlehydraten wurscht ist, kann sich bei den Getreideflocken austoben – hier gibt es im Handel ein großes Angebot und es ist für jeden Geschmack was dabei.
Zutaten für eine Kastenform von 26 x 10 x 7 cm
220 g Sojaflocken
200 g Sonnenblumenkerne
135g Sesam, Leinsamen oder eine Mischung aus beiden
100 g Walnüsse
4,5 EL Kokosöl
6 knapp getrichene EL Flohsamenschalen (gemahlen)
3 EL Chiasamen
1,5 TL Salz
550 ml heißes Wasser
1 EL Süße (optional, wir nehmen Erythrit – Honig oder Agavensirup funktionieren natürlich auch)
Anmerkung: Je nachdem, ob man das Brot lieber kernig oder fein mag, kann man einen Teil der Zutaten auch mahlen (z.B. in einer Kaffeemühle mit Schlagwerk). Bei uns ist das meistens die Leinsam-Sesam-Mischung und manchmal auch ein Teil der Sonnenblumenkerne.
1. Alle trockenen Zutaten gründlich vermischen
2. Das Kokosöl ins heiße Wasser geben, darin schmelzen lassen und zur Mischung der trockenen Zutaten geben
3. Alles gründlich und kräftig miteinander verrühren
4. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform füllen.
(Wer – wie wir – eine Silikonform verwendet, kann sich Backpapier oder Ausfetten sparen.)
Den Teig mindestens zwei Stunden, am besten aber über Nacht ruhen lassen und dabei mit Klarsichtfolie abdecken.
Den Ofen auf 200°C vorheizen. Das Brot nun zuerst 35 Minuten bei 180 bis 200 Grad backen. Dann das Brot aus der Form auf ein Blech stürzen und danach weitere 35 – 40 Minuten backen.
Vor dem Anschneiden unbedingt (!) vollständig – am besten über Nacht – auskühlen lassen, sonst bricht es beim Anschneiden.
Guten Appetit!