Blumenkohl-Kuchen frei nach Ottolenghi

Man sieht diesem Blog schon unsere Vorlieben für bestimmte Köche und deren Rezepte an. Einer unserer Lieblinge ist Yotam Ottolenghi. Ich habe noch kein Rezept von ihm nachgekocht, das mich nicht begeistert hätte. Das gilt vor allem für die Leckereien aus dem Jerusalem Kochbuch, aber eben nicht nur für die.

Schon seit über einem Jahr steht in unserer Küche auch sein Buch “Vegetarische Köstlichkeiten” und ich habe bisher noch viel zu wenig daraus gekocht. Das soll sich jetzt ändern. An beiden letzten beiden Wochenenden habe endlich ich angefangen, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen.

Nachdem unserer Biokiste nach langer Zeit mal wieder einen Blumenkohl für uns anschleppte, musste der würdig verarbeitet werden. Beim Durchblättern des Kochbuchs wurde ich schnell fündig. Blumenkohlkuchen sollte es werden – einziger Anpassungsbedarf: das Mehl (im ursprünglichen Rezept 120g) durch eine glutenfreie lowcarbige Variante ersetzen und die Flüssigkeitsmenge entsprechend leicht anpassen. Los gehts!

Zutaten für 4 Personen:

  • 1 kleiner Blumenkohl (geputzt und zerkleinert ca. 450-500g), in 3cm große Röschen zerteilt
  • 1 mittelgroße Zwiebel geschält (am hübschesten sieht es aus, wenn Sie eine rote nehmen)
  • 75 ml Olivenöl
  • 1/2 TL feingehackter Rosmarin
  • 7 Eier
  • ein halber Becher saure Sahne
  • ein Bund Basilikum, gehackt
  • 50 g Kokosmehl, gesiebt
  • 50 g Mandelmehl, gesiebt
  • 20 g Süßlupinenmehl, gesiebt
  • 1 1/2 TL Weinsteinbackpulver
  • 1/3 TL Kurkuma, gemahlen (bei mir wurde es ein halber TL. Das war auch in Ordnung)
  • 150g geriebener reifer Hartkäse (bei uns war es Pecorino, Parmesan funktioniert genauso
  • Zerlassene Butter oder weicher Butterschmalz für die Form
  • 1 EL Sesamsamen
  • 1 TL Schwarzkümmelsamen

Den Backofen zunächst auf 200°C vorheizen (Umluft)

Den Blumenkohl in Röschen zerteilen, mit 1 TL Salz in einen Topf geben und knapp mit Wasser bedecken. Zum Kochen bringen und eine Viertelstunde garen. Die Röschen dürfen noch ein wenig Biss haben, sollten sich aber leicht mit einem Löffel zerteilen lassen.

Von der Zwiebel zunächst vier bis fünf 1/2 cm dicke Scheiben herunterschneiden, den Rest würfeln. Die Scheiben in Ringe zerteilen und beiseite legen. Die gehackten Zwiebeln mit dem Rosmarin in einer kleinen Pfanne im Olivenöl glasig anschwitzen. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.

In einer großen Schüssel die Eier mit einem Schneebesen verquirlen. Nach und nach das mit dem Backpulver und dem Kurkuma vermischte und gesiebte Mehl zugeben und alles mit einem Schneebesen gründlich verrühren. Die abgekühlte Zwiebelmischung, die saure Sahne, 1 TL Salz, den geriebenen Käse und viel schwarzen Pfeffer zugeben und verrühren bis ein glatter Teig entstanden ist. Zuletzt die Blumenkohlröschen unterheben und dabei achtgeben, dass diese nicht zerfallen.

Eine Springform (laut Rezept 24 cm Durchmesser, wir haben nur eine von 26 cm Durchmesser … das war auch kein Problem) mit Backpapier auskleiden und den Rand mit zerlassener Butter bepinseln. Den bestrichenen rand mit der Sesam-Schwarzkümmelmischung ausstreuen.

Den Blumenkohlteig einfüllen und die beiseite gelegten Zwiebelringe darauf verteilen (leicht in den Teig drücken). Den Kuchen auf der mittleren Schiene des Ofens 45 Minuten lang backen, bis er goldbraun und die Teigmasse gestockt ist.

Laut Herrn Ottolenghi soll man den Kuchen vor dem Anschneiden mindestens 20 Minuten abkühlen lassen. Dafür waren wir – ehrlich gesagt – zu gefräßig

Wir haben den Kuchen zusammen mit einem Gurkensalat (Tipp von Y.O. mit viel frischer Minze und Dill! Lecker) in einer leichten Vinaigrette aus Walnussöl, Apfelessig und Senf sowie einem leckeren Rotwein genossen. Hmmm …

Natürlich hatten wir zuviel (haben wir immer). Den restlichen Kuchen haben wir in Achtel geteilt und in Gefrierbeuteln eingefroren. Für die faulen Abende zwischen den Wochenenden.

Ausprobiert: (S)lowcarb Mürbekekse

Es ist beinahe soweit. Wir sind in unserer neuen Behausung eingezogen und langsam werden die Stapel herumstehender Umzugskarton niedriger und Dinge finden ihren neuen Platz. Trotzdem, bis ein neues Zuhause ein Zuhause wird, vergeht eine Zeit. Um da ein bisschen anzuschieben und der nur schleppend eintrudelnden Weihnachtsstimmung etwas nachzuhelfen, wollte ich gestern unbedingt Kekse backen.

Meine Lieblingsrezepte sind nun noch traditionell carb-haltig und weizenmehl-lastig und so war etwas Experimentieren angesagt. Als Mehlersatz habe ich gemahlene Mandeln und Kokosmehl verwendet, außerdem musste ich den flüssigen Anteil etwas vergrößern, weil das letzteres stark bindet. Ich habe deshalb die Eimenge etwas erhöht – wer kleinere Eier verwendet, sollte vielleicht sogar 4 Eier nehmen.

Die Konsistenz der Kekse ist noch eine Spur auf der trockenen Seite – trotzdem schmecken sie uns schon so gut, dass wir mehr verputzt haben, als uns lieb ist.

Beim nächsten Versuch werde ich eventuell noch zwei Löffel Joghurt oder etwas Zitronensaft zum Auflockern des Teiges unterrühren.

Zutaten:

  • 300g gemahlene Mandeln
  • 200g Kokosmehl
  • 1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver
  • 1 Tl gemahlene Flohsamenschalen (notfalls weglassen)
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eier (Größe L)
  • 200g weiche, zimmerwarme Butter
  • 200g Erythrit (am Besten in Puderform)
  • einige Tropfen Vanille-Aroma (nach Geschmack)
  • einige Tropfen Orangen-Aroma (nach Geschmack)

Zubereitung:

Mandeln, Kokosmehl, Backpulver, Flohsamenschalen,  Salz und das pulverisierte Erythrit (ich mahle es in einer kleinen elektrischen Kaffeemühle mit Schlagwerk) in einer Schüssel mit einer Gabel gut durchmischen. Dann die anderen Zutaten hinzugeben und mit dem Knethaken eines Handrührers oder der Küchenmaschine zu einem Mürbeteig verkneten.

Den Teig zu einem Ball formen und in einen Gefrierbeutel füllen oder in Klarsichtfolie einschlagen. Für eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Danach in kleinen Portionen auf Kokosmehl 3-4 mm dick ausrollen und Plätzchen ausstechen – wer keine Ausstechformen hat, kann das mit einem Glas tun.

Die Plätzchen vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech heben – hier hilft eine Palette, dass die Flugzeuge und Engel nicht gleich ihre Extremitäten verlieren.

Wer etwas Glanz auf seinen Keksen wünscht, verrührt 1-2 Eigelb mit Schlagsahne und pinselt das Gebäck vor dem Backen damit an.

Im Backofen bei 175°C (Heißluft) ca. 12 Minuten backen. (Je nach Ofen, kann die Backzeit schwanken – aber irgendwo zwischen 10 und 15 Minuten werden die Kekse gerade “richtig” gebräunt aussehen, dann heraus damit).

Die Plätzchen auf einem Gitterrost auskühlen lassen, bevor sie – nach Geschmck und Belieben – mit Schokoguss oder evt Zitronenguss (Pudererythrit und Zitronensaft) dekoriert werden.

Unser Schokoguss:

4 Teile Schokolade mit 100% Kakaoanteil, 1 Teil Kokosfett vorsichtig in der Microwelle zerlassen und etwas Stevia nach Geschmack süßen. Die zerlassene Schokolade in einen Gefrierbeutel füllen. Dem Gefrierbeutel eine Ecke abschneiden und die Plätzchen mit Schokolade “bemalen”.